Immobilie als Lebensprojekt: Wie sich Wohnbedürfnisse mit dem Alter verändern
02.06.2025

Autor/-in
Cyrill Lanz
Kategorien
- Kauf
- Mieten
Ein Zuhause ist weit mehr als vier Wände und ein Dach über dem Kopf. Es ist ein Ort der Sicherheit, Geborgenheit und des Ankommens. Doch so individuell wie unser Leben verläuft, so unterschiedlich sind auch unsere Bedürfnisse an das Wohnen – und diese verändern sich im Laufe der Jahre. Was in jungen Jahren praktisch und aufregend erscheint, kann im Alter zu einer Herausforderung werden. In der Schweiz zeigt sich dieser Wandel besonders deutlich: Der demografische Wandel, die zunehmende Mobilität und veränderte Familienmodelle beeinflussen, wie und wo wir wohnen wollen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick darauf, wie sich die Wohnbedürfnisse mit dem Alter entwickeln und wie man das eigene Zuhause als langfristiges Lebensprojekt verstehen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Wohnbedürfnisse verändern sich über die Lebensphasen hinweg und verlangen flexible Wohnmodelle.
- Wer frühzeitig plant und sich informiert, kann sein Zuhause an individuelle Anforderungen anpassen.
- Neue Wohnformen und psychologische Faktoren spielen eine immer wichtigere Rolle für Lebensqualität und Wohlbefinden.
Die erste eigene Wohnung: Freiheit und Flexibilität
Der Auszug aus dem Elternhaus markiert für viele junge Erwachsene den Beginn eines selbstbestimmten Lebens. Die erste eigene Wohnung steht für Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung. Oft liegt der Fokus auf einer zentralen Lage, guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und einem lebendigen Umfeld. Grösse, Ausstattung und Komfort stehen häufig noch nicht im Vordergrund. Wichtiger ist die Flexibilität: Mietwohnungen, Wohngemeinschaften oder befristete Lösungen bieten Spielraum für Studium, Berufseinstieg oder Auslandserfahrungen. In dieser Phase geht es um das Erkunden von Möglichkeiten – auch beim Wohnen.
Familiengründung und Sesshaftigkeit
Mit der Gründung einer Familie verändern sich die Anforderungen an das Zuhause grundlegend. Plötzlich werden Aspekte wie Platz, Sicherheit, Infrastruktur und Nachbarschaft zentral. Ein Zuhause soll nicht nur Raum bieten, sondern auch Geborgenheit und Kontinuität. Eigentum wird für viele attraktiv, sei es in Form eines Einfamilienhauses im Grünen oder einer grösseren Eigentumswohnung. In der Schweiz ist Wohneigentum zwar teuer und begehrt, dennoch bleibt es ein wichtiger Bestandteil der Lebensplanung für viele Paare mit Kindern. Auch Themen wie Schulweg, Freizeitangebote oder die Nähe zu Grosseltern rücken in den Fokus.
Mitten im Leben: Stabilität und Komfort
In der Lebensmitte haben sich viele Menschen etabliert. Beruflich gefestigt, mit wachsenden Ansprüchen an Lebensqualität, wird das Zuhause zunehmend zum Rückzugsort. Komfort, Design, Energieeffizienz und langfristige Werterhaltung werden wichtiger. Viele Eigentümer investieren in die Renovation oder Aufwertung ihrer Immobilie. Andere denken bereits an den nächsten Schritt – etwa an eine altersgerechte Gestaltung oder barrierefreie Umbauten. In dieser Phase lohnt es sich, die Immobilie als langfristiges Projekt zu betrachten und frühzeitig Anpassungen vorzunehmen, die auch im Alter noch sinnvoll sind.
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Wohnen im Alter: Reduktion und Barrierefreiheit
Mit dem Eintritt ins Rentenalter oder bei eingeschränkter Mobilität verändern sich die Prioritäten erneut. Plötzlich steht nicht mehr die Grösse, sondern die Funktionalität im Vordergrund. Barrierefreiheit, kurze Wege, gute Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten und medizinischer Versorgung gewinnen an Bedeutung. Viele ältere Menschen entscheiden sich bewusst für einen «Rückschritt» in eine kleinere Wohnung oder ziehen in altersgerechte Wohnformen wie betreutes Wohnen oder Mehrgenerationenprojekte. In der Schweiz gibt es zahlreiche Initiativen, die auf ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben im Alter ausgerichtet sind. Wer rechtzeitig plant, kann diese Phase aktiv gestalten – und das eigene Zuhause an neue Lebensumstände anpassen.
Neue Wohnformen und gemeinschaftliches Leben
Unabhängig vom Alter gewinnen gemeinschaftliche Wohnformen in der Schweiz zunehmend an Beliebtheit. Ob Mehrgenerationenhaus, Cluster-Wohnen oder genossenschaftliches Wohnen: Diese Modelle bieten nicht nur sozialen Anschluss, sondern auch praktische Vorteile wie geteilte Infrastruktur, geringere Wohnkosten und gegenseitige Unterstützung im Alltag. Gerade im Alter kann solch ein Umfeld das Gefühl von Einsamkeit reduzieren und die Lebensqualität erheblich steigern.

Wohnpsychologie: Wie Wohnraum unser Wohlbefinden beeinflusst
Nicht zuletzt beeinflusst die Art, wie wir wohnen, auch unser seelisches Wohlbefinden. Studien zeigen, dass Licht, Farben, Raumaufteilung und Ordnung eine direkte Wirkung auf unsere Stimmung und unsere Gesundheit haben. Ein Zuhause, das Geborgenheit vermittelt und individuell gestaltet ist, kann in allen Lebensphasen eine Quelle der Stabilität und Lebensfreude sein. Wer bewusst wohnt, wohnt besser – ganz gleich in welchem Alter.
Fazit: Wohnen ist ein Prozess
Wohnen ist kein statisches Konzept, sondern ein stetiger Prozess, der unsere Lebensphasen widerspiegelt. Wer seine Wohnsituation regelmässig hinterfragt und frühzeitig plant, schafft nicht nur Komfort, sondern auch Sicherheit für die Zukunft. Ob zur Miete oder im Eigentum: Das Zuhause sollte immer zu den eigenen Bedürfnissen passen – heute wie morgen. In einer dynamischen Gesellschaft wie der Schweiz ist es umso wichtiger, Wohnen bewusst als langfristiges Lebensprojekt zu verstehen. Denn nur wer mit den eigenen Bedürfnissen mitwächst, kann langfristig zufrieden wohnen – und die emotionale wie praktische Bedeutung eines echten Zuhauses in jeder Lebensphase voll entfalten. Wohnentscheidungen sind Lebensentscheidungen – und verdienen entsprechend Weitblick.
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